Soziale Netzwerke wie WhatsApp, Instagram, TikTok und Co. sind in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen fest verankert. Sie übernehmen hierbei nicht nur eine Kommunikations- und Unterhaltungsfunktion, sondern sind auch ein wesentlicher Teil dessen geworden, wodurch Heranwachsende ihre Identität ausbilden. Der Workshop beschäftigt sich mit den verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und thematisiert dabei unter anderem Regeln für einen respektvollen Umgang miteinander im Netz. Diese gemeinsam erarbeiteten Regeln können exemplarisch in einem interaktiven E-Book oder einem anderen individuell abgestimmten Medienformat visualisiert werden. Dabei können verschiedene Schwerpunkte gewählt werden, wie zum Beispiel die Themen (Cyber-)Mobbing, Regeln für den Klassenchat oder der Umgang mit Hate-Kommentaren.
Kostenlose Workshops für Kinder und Jugendliche
In unseren Workshops vermitteln wir Schülerinnen und Schülern Kompetenzen für einen gleichermaßen reflektierten wie konstruktiven Umgang mit digitalen und sozialen Medien. Gleichzeitig stärken die Workshops die Fähigkeit zur eigenständigen Meinungs- und Wertebildung, um einen respektvollen und toleranten Umgang zu fördern.
Unsere Angebote umfassen in der Regel zwei bis sechs Schulstunden und können für alle Altersgruppen angefragt werden. Darüber hinaus werden im Kalenderjahr Aktionstage organisiert, in deren Rahmen verschiedene Workshops in mehreren Klassen einer Schule parallel stattfinden.
Ablauf der Workshops
Um komplexe Themen wie Desinformation, Schönheitsideale oder Cybermobbing ganzheitlich zu bearbeiten, ist jeder Workshop in zwei Phasen unterteilt:
Im theoretischen Teil wird ein ausgewähltes medienpädagogisches Thema detailliert erörtert. Im zweiten, praxisorientierten Teil des Workshops findet aktive Medienarbeit statt: Die Schülerinnen und Schüler festigen das Gelernte durch die Erstellung eigener kreativer Medienprojekte zum jeweiligen Thema. Der Methodenkatalog reicht dabei von der Erstellung von Foto-Comics über digitale Zeichnungen bis hin zu Podcasts und Kurzfilmen.
Im Anschluss an den praktischen Teil findet eine gemeinsame Auswertung statt. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die erstellten Medienbeiträge bei der #ZeichenSetzen-Challenge einzureichen und attraktive Preise zu gewinnen.
Workshopthemen
Kinder und Jugendliche sind heute mit einer überwältigenden Vielzahl an Informationen und Meinungen konfrontiert. Unsere Workshops vermitteln deshalb Kompetenzen im Umgang mit Desinformation, Hassrede und Intoleranz on- und offline.
Hass im Netz, im Klassenchat oder -zimmer sind leider alltägliche Phänomene, denen Jugendliche begegnen. In diesem Workshop erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie sie mit Hasskommentaren und -Nachrichten umgehen und was sie aktiv dagegen unternehmen können. Sie erlernen geeignete Mittel der Gegenrede/ Counterspeech und werden so dazu befähigt, sich gegen Hass starkzumachen. Aus den erarbeiteten Inhalten lassen sich beispielsweise Audiobeiträge wie Podcasts oder Kurzinterviews aufbereiten. Es können jedoch auch andere Medienformate individuell abgestimmt werden.
Kinder und Jugendliche produzieren eigene Anti-Hate-Songs gegen Diskriminierung und für ein besseres Miteinander. Schritt für Schritt vermitteln erfahrene Referentinnen und Referenten moderne Songwriting-Methoden und zeigen ihnen, wie beispielsweise mit einem Tablet eigene Playbacks und Songtexte kreativ zusammenfinden. Die selbst produzierten Songs können direkt aufgenommen werden.
Alternativ können auch Workshops zum Thema „Beatsproduction“ (Beats for Peace – Elektronische Musik mit dem Tablet oder Smartphone erstellen) angeboten werden.
Die Schülerinnen und Schüler üben sich in der Informationsrecherche und erlernen Methoden, um Falschmeldungen im Internet zu erkennen und zu begegnen. Das Gelernte verarbeiten sie kreativ, indem sie vielfältige digitale Methoden nutzen und zum Beispiel Erklärfilme, Podcasts oder andere Medienformate nach Absprache erstellen.
Der Fokus liegt auf netten Gesten und freundlichen Handlungen im Alltag. Die Schülerinnen und Schüler suchen sich positive Vorbilder aus den Medien, ihrem Umfeld oder fiktive Charaktere heraus, die durch ihre Eigenschaften und Werte etwas Gutes in der Welt bewegen. Sie machen sich hierbei Gedanken, wie gute Taten im Netz sichtbar gemacht werden können. Die Heldinnen und Helden werden im Anschluss kreativ in Szene gesetzt: Entweder als analoge oder digitale Zeichnung, in Fotocomics, Kurzfilmen oder anderen Medienformaten nach Absprache.
TikTok, Instagram, Snapchat und Co. präsentieren vermeintliche Schönheitsideale: Von der Haut- und Haarfarbe über das Gewicht bis hin zur Nasenform. Bildmanipulation per App sowie Filter verbergen, wie eine Person tatsächlich aussieht und lassen kaum Raum für Vielfalt. Im Workshop werden diese Gefahren aktiv angesprochen. Gemeinsam werden praktische Möglichkeiten erarbeitet, die zur Sensibilisierung im Umgang mit Schönheitsidealen beitragen. Diese Informationen werden anschließend in einem Kurzfilm, Podcast oder einem anderen individuell abgestimmten Medienformat so aufbereitet, dass diese Mitschülerinnen und Mitschüler über die Problematiken aufklären.
Die Verwendung von Künstlichen-Intelligenz-Systemen (kurz: KI-Systemen) ist längst nicht mehr nur einer bestimmten Personengruppe vorbehalten. Tatsächlich haben alle, die über ein digitales Endgerät und einen Internetzugang verfügen, die Möglichkeit, auf diese Technologien zuzugreifen und sie zu nutzen. In diesem Workshop lernen Kinder und Jugendliche die Chancen vom Einsatz dieser Technologie kennen und können dabei ebenso die potenziellen Gefahren erkennen, die KI-Systeme in unserer Gesellschaft mit sich bringen. Die Lernenden kreieren beispielsweise mit dem Tablet und der App Book Creator Visual Novels zu der Frage, wie KI-Systeme die Welt verändern. Diese narrative Herangehensweise ermöglicht es den Lernenden, die komplexen Herausforderungen und Möglichkeiten von KI-Systemen durch eine eigene Geschichte zu erforschen und zu reflektieren.
Im Kontext von Desinformation und Fake News taucht immer öfter ein weiterer Begriff auf: Deepfakes. Vor einigen Jahren war das Phänomen noch Neuland und kaum vorstellbar, heute ist es mittlerweile gängig und hoch problematisch. Deepfakes sind mithilfe von Computerprogrammen hergestellte oder manipulierte Aufnahmen (Bilder, Tonaufnahmen, Videos), in denen Personen beispielsweise etwas tun oder sagen, das nicht wirklich passiert ist. In diesem Workshop erhalten die Jugendlichen wichtige Hintergrundinformationen dazu, wie Deepfakes entstehen, wie sie verbreitet werden, warum sie gefährlich sein können und vor allem: wie sie erkannt werden können. Hierdurch entwickeln die Lernenden die erforderlichen Kompetenzen, um sich verantwortungsbewusst und kritisch mit der Thematik Deepfakes auseinanderzusetzen. Medienpraktisch könnte hier beispielsweise eine eigene TV-Serienidee entwickelt werden.
Aktionstage mit BITTE WAS?!
Neben Einzelworkshops bieten wir Aktionstage an Schulen an. Diese Aktionstage bestehen aus mehreren Workshops für unterschiedliche Schulklassen und einer Veranstaltung zur Präsentation der erstellten Medienbeiträge im Schulhaus.
Die Präsentation kann bei Interesse von einem Impulsvortrag oder einer Podiumsdiskussion begleitet werden. Die individuelle Ausgestaltung eines Aktionstags findet gemeinsam mit der Schule statt.